Saxophon, Saxophonlehrer, Komponist & Autor
Ein herzliches Willkommen, ich freue mich sehr über Ihren Besuch!
Wenn Sie möchten, nehme ich Sie mit auf eine Zeitreise aus meiner musikalischen Gegenwart zurück in die Vergangenheit. Begleitet von Information, kleinen Anekdoten und Bildern, können Sie vor allem Tonaufnahmen aus der jeweiligen Zeit finden und interessante Links u.a. zu anderen Musikern und Musikerinnen. Auf den Menüseiten finden Sie u.a. Hinweise zum Booking und zur Unterrichtstätigkeit. Ich freue mich über jede Anregung zu dieser Seite und jeden Kommentar und wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen, Hören und Sehen!
Stationen
seit 2017
Götz Ommert Jörg Eichberger Quartet
Sound ist alles! Sowohl der jedes einzelnen Instruments als auch der, der im Zusammenspiel der vier Musiker entsteht. Und Commitment! Das sind die beiden Schlüsselworte für das, was eine Band ausmacht, oder auch nicht.
Es gelingt diesem Quartett immer wieder auf beeindruckende Weise, einen unverwechselbaren Gruppensound zu schaffen, sei es in ihrem aktuellen Antonio Carlos Jobim-Programm als Tribute für die erst kürzlich verstorbene „Mrs. Ipanema“ Astrud Gilberto, sei es in einem Sonny Rollins-Programm oder in anderen Konzerten, in denen es ganz unprogrammatisch zugeht. Das Repertoire des Quartetts umfasst sensible Balladen, rhythmisch mitreißende Latin-Nummern, gefühlvolle Bossas, Eigenkompositionen, Bebop, Swing und Hardbop at its best.
Die vier Musiker ziehen ihr Publikum in den Bann, nehmen es mit auf eine Reise durch aufregende und spannende Klangwelten und entlassen es schließlich in „Peace“ – so der Titel ihrer 2017 auf „Blue Duke“ erschienenen CD.
Das Album „You’re a Joy“ beinhaltet den Live-Mitschnitt des Konzerts vom 14.7.2023 in der Lutherischen Pfarrkirche St. Marien im Rahmen des „Marburger Jazzsommer“ anlässlich des 50. Geburtstags der „Deutschen Jazzunion“.
Jörg Eichberger – saxophone, Paul Christian Gerhard – piano, Götz Ommert – kontrabass und Martin Müller – drums
2014
Semana Latina – The Latin Train
The Marburg Jazzband takes the Latin Train: Mexico City – Santo Domingo – Nashville – Marburg – Moskau
Die Verschmelzung von lateinamerikanischer Musik und Jazz begann in den 1940er Jahren. Es sind die ursprünglich afrikanischen Rhythmen, die sich sowohl im Jazz wie in der Musik Lateinamerikas eigenständig weiterentwickelt haben. Liegt das wesentliche Merkmal der lateinamerikanischen Musik in ihrer vielfach ausgeprägten und mitreißenden Rhythmik, so ist es die Improvisation, die das Wesen des Jazz ausmacht. Genau diese musikalische Dualität in Einklang zu bringen ist es, die den in Marburg lebenden deutsch-amerikanischen Saxophonisten Jörg Eichberger immer wieder aufs Neue fasziniert.
Diesmal war es das Trio mit Dirk Kunz (b) und Michael Ehret (dr), um das ich mir die Gäste für ein Projekt als Beitrag zur 8. „Semana Latina“ holen durfte: den aus der Ukraine stammenden Pianisten Vitaliy Baran, Christoph Repp (timbales), German Marstatt (tp), mit dem ich 1990 schon in Italien zu spielen die Ehre hatte (s.u.), und die aus Mexico City stammende Sängerin Neivi Martinez, die zu jener Zeit ein Engagement beim Stadttheater Gießen hatte und die ich über Toni bei „Capitan Caribe“ kennengelernt hatte.
Als nach den Eingangsstücken Neivi die Bühne betrat, ging ein Raunen durchs Publikum. In ihrem roten Kleid war sie nicht nur der Blickfang des Abends. Die Männer bekamen leuchtende Augen und die Frauen stießen ihre Männer von der Seite an … Mit ihrer kraftvollen Stimme überzeugte Neivi das Publikum auf Anhieb (Whatever Lola wants, Lola gets, Agua de Beber). Man kann ohne Übertreibung sagen, Neivi hob das Spiel der ganzen Band und die Stimmung des Publikums durch ihre Energie und ihre Bühnenpräsenz auf eine neue Ebene. Das hatte zweifellos etwas, auf der Bühne an ihrer Seite zu stehen!
Kurz darauf ging Neivi nach Wien und startete ihre internationale Karriere als Sopranistin. Dieses Jahr (2023) erhielt Neivi Martinez den in Los Angeles verliehenen „InterContinental Music Award“ (ICMA) in der Kategorie „Best Vocalist“ für ihre Interpretation von Johann Sebastian Bachs „Die Seele ruht“.
Neivi Martinez – voc, German Marstatt – tp, Jörg Eichberger – saxophone, Vitaliy Baran – p, Dirk Kunz – b, Christoph Repp – timb, congas Michael Ehret – dr
2014
The Marburg Jazz Quartet
In jenen Jahren wurde der Fachbereich Jazz als wichtiger Bestandteil der Musikschule ernst genommen. Ein neuer Bassist wurde eingestellt, Dirk Kunz. Einer, der ein starkes Timing hat, einen kraftvollen Ton, der darüber hinaus von der Time-Auffassung auch gut zu Michael Ehret passte. Zusammen mit Toni Zapata war es eine schnelle Geburt: „The Marburg Jazzquartet“ (MJQ).
mit Jörg Eichberger – saxophon, Dirk Kunz – bass, Michael Ehret – drums, Tony Zapata – congas
2013
Just First Takes
Auch wenn sie auf Dauer keine Live-Band ersetzen (weil die musikalische Kommunikation, die Interaktion fehlt), finde ich die Play Alongs von Jamey Aebersold zur Übung unverzichtbar. Ganz abgesehen davon, dass die phantastischen Rhythmusgruppen sehr „geduldig“ sind, stärkt das Spiel mit ihnen die harmonische Vorstellungskraft und das Timing.
Neben „Loverman“ (2007) und „Voices“ (2008) ist „First Takes“ die dritte CD zu Play Alongs von Jamey Aebersold. Diesmal im Tonstudio „Die Tonbox“ aufgenommen von Ito Grabosch.
Es scheint mutig, jeweils nur einen Take der fünf Stücke aufzunehmen (deshalb: „First Takes“), aber ich wusste sofort, besser geht es jetzt nicht. „Ceora“, „Home at last“, „Shirley“, „This I dig of you“ und „On a clear day“. Anhören!
Jörg Eichberger – saxophone
2011-2017
Jörg Eichberger Trio
Das Jörg Eichberger Trio gab es in verschiedenen Besetzungen schon seit 1984. Damals mit Georg Wolf am Bass und Joe Bonica am Schlagzeug, bis 1988. Georg lernte ich 1977 in einem Workshop von Ekkehard Jost kennen. Fast zeitgleich waren er von der Violine auf den Kontrabass und ich von der Gitarre aufs Saxophon gewechselt. So spielten wir auf den für uns neuen Instrumenten von Anfang an zusammen, hörten zusammen Jazzplatten, lernten Jazzharmonielehre und wurden Freunde.
Neben Joe als Drummer wirkten im Trio auch die Schlagzeuger Burkard Wissemann, Dietrich Stephan, Manfred von der Emde, ab 1994 Michael Ehret und ab 2002 Martin Müller mit. 2003 hatte ich den Bassisten Götz Ommert kennengelernt, der hin und wieder für Georg Wolf am Bass spielte. Es dauerte acht Jahre, bis sich ab 2011 Götz und Martin als Dreamteam fanden. Ich spielte oft im Trio nicht deswegen, weil Sonny Rollins viele Trio-Aufnahmen gemacht hat, sondern weil schlicht und ergreifend keine adäquaten Pianisten in der Gegend wohnten. Zu denen, die wir zeitweise engagierten, fand ich keinen Draht.
Die Trios spielten vor allem hessenweit, in Gießen, Marburg, Grünberg, Herborn, Kassel, Bad Homburg, Fulda, Kronberg und in allen möglichen Orten dazwischen. In Jazzkneipen, in Schulen, auf Theaterbühnen, in Schlössern, zu Vernissagen, Firmenfeiern, für die Stadt Marburg, in Hochschulen und Fachhochschulen, auf privaten Veranstaltungen, zu Preisverleihungen, auf Hochzeiten und etliche Male auch für den DGB und die IG-Metall.
Letztere hatte uns für einen Gig am 1.2.1994 engagiert. Wir sollten am späten Vormittag zur Abschlusskundgebung einer Demo in einer Halle auf dem Gießener Messeplatz spielen. Es war der erste Gig in der Besetzung mit Georg und Michael und ich freute mich schon richtig drauf.
Leider war es bitterkalt an jenem Tag. Wir froren schon auf dem Weg vom Auto bis zum Zelt, das riesig und unbeheizt war. Die Bühne befand sich ganz hinten und bevor wir dran kamen, sollten noch zwei Reden gehalten werden.
Wir waren spielbereit, als der Kundgebungszug, so etwa dreitausend Leute, innerhalb weniger Minuten ins Zelt strömte. Schon Stunden auf der Straße unterwegs und in der Schweinekälte vermutlich bis auf die Knochen durchgefroren, hörten sie sich die Reden an und dann waren wir an der Reihe.
Man hätte es filmen müssen! Mit drei Kameras! Eine auf der Bühne, eine von der Decke der Halle und eine am Ausgang. Wir bekamen das Zeichen, ich zählte an und wir begannen mit Kurt Weills „Die Moritat von Mackie Messer“ … „Und der Haifisch, der hat Zähne …“
Wir hatten ungefähr acht Töne gespielt, als sich die Menge – alle dreitausend auf einmal – umdrehte und sich in Rekordzeit durch den Ausgang quetschte. Wir hatten das Stück noch nicht zu Ende gespielt, war die Halle leer. Wir hatten noch nicht das Schlussthema gespielt, fing plötzlich eine Putzfrau an, in aller Seelenruhe die Bühne sauber zu machen!
Gefilmt hätte der Streifen Kultstatus erlangt!
Jörg Eichberger – sax, Georg Wolf – b, Thomas Heidepriem – b, Paul G. Ulrich – b, Götz Ommert – b, Burkard Wissemann – dr, Joe Bonica – dr, Dietrich Stephan – dr, Manfred von der Emde – dr, Michael Ehret – dr, Martin Müller – dr
2011
Come Candela – Salsa & Latin Jazz
Mittlerweile (2023) gibt es die 15. „Semana Latina“ in Marburg, in der es um die Kultur von „Feuerland bis Mexico“ geht. Eine Veranstaltungsreihe, in der es jeweils eine Woche lang nicht nur um die Musik des südamerikanischen Kontinents geht, sondern auch um die Geschichte oder die jeweils aktuelle politische Situation einzelner Länder, um die Situation der indigenen Völker Südamerikas und, und, und …
Neben den Bands aus Südamerika bekam ich 2011 die Gelegenheit, einen musikalischen Beitrag zu leisten. Ich ergänzte das Trio mit Michael Ehret (dr) und Götz Ommert (b) um den in Köln lebenden Pianisten Norman Peplow, um Toni Zapata an den Congas, Christop Repp an den Timbales und den aus New York stammenden Joe Reyes – percussion.
Die Stücke waren Kompositionen von Chano Pozo/Dizzy Gillespie, Mark Levine, Mongo Santamaria, Cesar Furtello, Paquito D’Rivera und meiner Wenigkeit („My better half“).
mit Jörg Eichberger – saxophone, Norman Peplow – p, Götz Ommert – b, Michael Ehret – dr, Tony Zapata – congas, Christoph Repp – timbales, Joseph Reyes – tambora
2008
Voices
Besonders herausfordernd waren hier die Aufnahmen „Giant Steps“ und „Dear Lord“ von John Coltrane. Zufrieden bin ich mit „Doxy“, auf dem ich an mein Solo noch das von Rollins dranhänge. „My funny Valentine“, „I’m an old cowhand“, „Doxy“ und „Giant Steps“ sind auch auf meinem YouTube-Kanal zu hören.
„Voices“ hab ich die CD genannt, weil hier zwei Sängerinnen zu hören sind, Carmen Whitehurst auf „I’ll be around“ und Judith Lauer auf „Summertime“.
Carmen Whitehurst – voc on I’ll be around, Judith Lauer – voc on Summertime, Jörg Eichberger – Saxophon
seit 2007
Antonio Zapatas Salsa & Merengue Band „Capitan Caribe“
Wenn ich selbst Stücke schrieb, dann waren das meist Latinstücke, Bossas, Sambas, Tango, etc. Die Vorliebe für die lateinamerikanische Musik rührte zum einen daher, dass ich als Gitarrist Baden Powell verehrte, zum anderen war ich regelmäßiger Hörer der Radiosendung „Musica Latina“, die Claus Schreiner für den WDR zusammenstellte und moderierte.
In einer Band der Gießener Sängerin Nora Schmidt hatte ich ca. 2007 den Trompeter Christoph Beck kennengelernt. In Antonio Zapatas Salsa & Merengue Band „Capitan Caribe“, in der Christoph die erste Trompete spielte, war der Platz des Tenoristen frei geworden. Nicht, dass ich schon mal Salsa oder Merengue gespielt hätte und in Claus Schreiners Sendungen war Salsa nun nicht die vorherrschende Art von lateinamerikanischer Musik.
Christoph gab mir die Noten kurz vor dem ersten Gig, einer Hochzeitsparty, auf der ich die Band kennenlernte. Auf der Terrasse vor dem Festsaal stand, an einen Stehtisch gelehnt, ein schlanker junger Mann aus der Dominikanischen Republik. Er trug einen weißen Anzug und einen passenden Hut dazu. Christoph stellte mir Antonio als den Bandleader vor. Der lehnte den Kopf leicht zurück und warf „von oben herab“ nur einen kurzen Seitenblick auf mich und flüsterte fast drohend: „Na, dann zeig mal, was du kannst!“ Was für ein arroganter Schnösel!
Ich war kein guter Blattleser. Schon bei den Salsa-Stücken geriet ich ins Schwimmen und bei den (sehr schnellen) Merengues war alles vorbei. Ich improvisierte mehr, als dass ich das spielte, was auf dem Blatt stand. Aber aus mir unerfindlichen Gründen gefiel das. Mit der Zeit jedoch sorgten Christoph und Nina (Altsaxophon) schon dafür, dass ich das Notierte spielte!
2007
Loverman
Auf „Loverman“ ist die Beschäftigung mit Interpretationen von Rollins („In a sentimental mood“), Dexter Gordon („The shadow of your smile“) und Coltrane („Naima“) zu hören. „Whatever Lola wants Lola gets“ ist als Experiment zu verstehen. Im Mehrspurverfahren improvisieren hier zwei Tenorsaxophone gleichzeitig. Wo es keine Aebersold-Begleitung gab, setzte ich einen Sequenzer ein oder spielte einfach Solo.
Jörg Eichberger – saxophone
2002
Agua de Beber
Jörg Eichberger – ts, ss
2001-2023
Nacht der Kunst
Es ist schon erwähnenswert, wenn ein Veranstalter einem über 20 Jahre lang die Treue hält. Jedes Jahr auf’s Neue und immer mit viel Spaß, in unterschiedlichen Besetzungen, vom Duo bis zum Quintett in der kleinen Galerie, meist vier Stunden lang in direktem Kontakt zum Publikum, für das nur wenige Stühle vorhanden sind, die meisten Besucher stehen vor der offenen Tür auf der Straße.
Die ersten Jahre war es das Duo „Sukiennik – Eichberger“ und nach anderen Besetzungen ist es heute das „Götz Ommert/Jörg Eichberger Quartet“, was dort zu hören ist. Tausend Dank an Herrn Gerhard Werner! (www.glaserei-werner-marburg.de)
u.a. mit Jörg Eichberger, Marcus Sukiennik, Christian Gerhard, Norman Peplow, Dirk Kunz, Götz Ommert, Martin Müller, Michael Ehret, Daniel Schild und Tony Zapata
1999-2008
Man on the Line & the Simpson Horns
Ob auf Brauereifesten, im Zirkus, auf zahlreichen Hochzeiten, auf Hessentagen, auf unendlich vielen Stadtfesten, in Hotels, auf Fluss-Schiffen, auf Sylvestergalas, Unifesten, Firmenfeiern, im Robinson Club, auf dem Rundfunkfest in F/M, als Vorgruppe der „Spider Murphy Gang“, beim Adel … deutschlandweit und in Österreich, wo man halt die Chart-Hits der 80iger, 90iger und 2000er so hört, feiert und tanzt, „Man on the Line & the Simpson Horns“ um den Lead-Sänger Thomas Burckart, die Sängerinnen Corinna Kauer, Cindy Draganic und Lydia Hendrikje Hornung haben die Massen meistens frenetisch gefeiert. Es war alles dabei, was man sich klischeehaft zu einer Cover/Rockband so vorstellt!
Einen möchte ich noch herausheben: Martin Wiegand. Er war der erste Trompeter in der VfL Big Band (s.u.), der durch seinen Sound die ganze Big Band prägte! Ich spielte mit ihm in vier Bands zusammen und wir beide hatten gemeinsam einen tollen Sound. Was mich dabei sehr wunderte und überraschte war, dass dieser Typ seltenst übte! Zumindest behauptete er dies mir gegenüber stets. Dabei hatte er einen kraftvollen, strahlenden Ton. Es blieb mir immer ein Rätsel. Mit Martin und Christian Pötzl, dem Drummer der Band gingen die zwei unschuldigsten Seelen viel zu früh von uns! Knockin on heavens door.
mit Corinna Kauer – voc, Cindy Draganic – voc, Lydia ‚Hendrikje’ Hornung – voc, Thomas Burkart – voc, Martin Wiegand – tp, Jörg Eichberger – saxophone, Frank Jenniche – tb, Markus Kauer – voc, g, Michael Zilcher – voc, g, Jörg Keller – b, Karsten Ott – p, Christian Pötzl – dr
1998-2003
Solist im Orchester des Gospelchors von Sabine Barth
Die „Missa parvulorum Dei“ (1989, auch Gospelmesse genannt), komponiert von Ralf Grössler, ist ein Werk für Solosopran, Chor und Orchester.
Wir hatten insgesamt 4 Aufführungen, zwei in Stuttgart Juni 99, eine in Schlüchtern und eine in Marburg, beide November 03.
Den Sopran sang die phantastische Joanne Bell, in Kalifornien geboren, ausgebildete Opernsängerin, lebt heute in Hamburg (heaven-can-wait-chor.de), der Komponist saß am Piano.
Die Bläsersection bestand aus zwei Trompeten (Tom & Jerry – zwei Engländer, die Nachnamen weiß ich nicht mehr – aus Stuttgart, einer Posaune und mir am Altsaxophon.
Joanne Bell – voc, Ralph Grössler – Komposition, p, Chor „Joy of life“, Leitung: Sabine Barth, StudentenSymphonieOrchester, Bläser section
1997-2019
Kunstmarkt Frankenberg
Auch hier verhält es sich ähnlich der „Nacht der Kunst“: ein treuer Veranstalter, der uns 20 Jahre lang jedes Jahr gebucht hat. Die Veranstaltung, die mit der Pandemie eingestellt wurde, fand zwar immer morgens statt – zum Leidwesen der Musiker, die sich aus verquollenen Augen kaum erkannten – aber musikalisch war sie immer auf hohem Niveau. Die Besetzungen wechselten geringfügig, zur Kerntruppe gehörten Roman Klöcker (barrelhouse-jazzband.com), Barthold Hornung, Michael Ehret und später Götz Ommert & Toni Zapata. Dank an die Veranstalter!
u.a. mit Jörg Eichberger, Roman Klöcker, Barthold Hornung, Götz Ommert, Patrick Langer, Jens Dörr, Martin Müller, Michael Ehret, David Mette, Silvio Morger, Tony Zapata
1997-2008
Carmen Whitehursts „Dinner for Three & One“ & Duo (u.a. Bundespresseball 2002)
Bevor die liebenswürdige, charmante und immer höfliche Carmen Whitehurst in die Vereinigten Staaten zurückging, war sie in Marburg als Sängerin und Pianistin omnipräsent. Zusammen mit Eric Kerber sang sie bei den „Golden Spaceriders“, einer 70s Party Band und leitete verschiedene Pop-Chöre an der Musikschule Marburg. Mit dem Schlagzeuger Michael Ehre und den Bassisten Frieder Gottwald oder Patrick Langer leitete sie das Trio „Dinner for Three“, zu dem ich ab und an als Solist eingeladen wurde. Wir spielten auf Messen in Frankfurt und auf der dortigen Börse, Höhepunkt unserer Zusammenarbeit aber war der Auftritt auf dem Bundespresseball 2002 in Berlin im Interconti, auf dem auch der großartige Max Raabe mit seinem „Palast-Orchester“ und die seinerzeit gefeierte Girl Band „No Angels“ auftraten
mit Carmen Whitehurst – voc & p, Jörg Eichberger – s, Frieder Gottwald – b, Patrick Langer – b, Michael Ehret – dr
1994-2003
Leiter der VfL Big Band in Marburg, Tourneen u. a. in Kanada 1994 und Australien 1999, Auftritte in Marburgs Partnerstadt Poitiers 1998 und 2001
Es dauert seine Zeit, bis man eine Big Band, die sich im Wesentlichen aus Mitgliedern eines symphonischen Blasorchesters zusammensetzt, deren Repertoire hauptsächlich aus Tanznummern besteht, deren Mitglieder nie Jazz hörten, zum Swingen bringt.
Die Zeit hatte ich, holte mir Martin Müller ans Schlagzeug, den ich auf den Sessions im Marburger Jazzclub „Cavete“ kennenlernte, ebenso Alexander Reuß (b) und mit den Jahren entwickelte sich etwas zum Hörbaren, was seinen musikalischen Höhepunkt in der Zusammenarbeit mit dem Sänger und damaligen Dozenten in Weimar Clemens Tiburtius fand (CD: „Alright, o.k., you win“ 2002).
Die absoluten Höhepunkte aber waren die Reisen in die Schweiz (Luzern), nach Frankreich (Poitiers), Kanada (Tour von Calgary durch die Rocky Mountains bis Vancouver) und Australien (Sydney, Brisbane, Gold Coast u.a.), wo ich neben der Leitung der Big Band auch als Gastsolist im Symphonischen Blasorchester fungieren durfte.
Bezeichnenderweise erfüllte sich zum ersten und einzigen Mal in meinem Leben der Albtraum, ein Konzert (ein Kurkonzert) zu verschlafen. Die Band musste ohne ihren Dirigenten spielen und tat dies nach Ohrenzeugen auch überzeugend!
VfL Big Band und Clemens Tiburtius – voc, Joerg Eichberger – ss on „Cafe con leche
1994
Autor des Buches „101 Compositions of Sonny Rollins 1949-1994”
Dass ich mich irgendwann fürs Tenorsaxophon entschieden habe, ist auf das zufällige Hören eines einzigen Tones zurückzuführen. Es war ein tiefer, ein tiefgehender warmer Ton mit einem unverkennbaren Vibrato, der mich sofort gefangen nahm und von dem ich noch nicht mal wusste, aus welchem Instrument er klang.
Es war der erste Ton der Richard Rodgers-Nummer „My funny Valentine“, gespielt von Ben Webster, ein tiefes klingendes Bb.
Der endgültige Impuls für die Wahl des Instruments kam dann durch die 1958 erschienene LP „Freedom Suite“ von Sonny Rollins, mit Oscar Pettiford b & Max Roach dr. Rollins Spielweise hat mich vom ersten Hören an gepackt und nicht mehr losgelassen.
Es gibt so viele, viele tolle Tenoristen, die man alle hören muss, aber Rollins ist für mich der absolut Genialste. Und so ist es eigentlich folgerichtig, dass ich mich mit seinen eigenen Kompositionen befasst habe. Mit Spaß und Lust hab ich mehr als 100 seiner Themen und ein paar Soli 1994 von Platte transkribiert und in Buchform festgehalten. Meine damalige Frau hatte die Idee, das Buch zu veröffentlichen, nahm Kontakt zu Lucille Rollins auf, schickte ihnen das Buch und Sonny Rollins räumte mir die Rechte für den deutschen Markt ein. Die deutschen Musik-Verlage wollten die Rechte für den japanischen Markt, was Sonny Rollins nicht wollte und so liegt das Manuskript immer noch bei mir und im Keller eines deutschen Verlages und aus der Veröffentlichung wurde nichts. Wolfgang Engstfeld, dem ich das Buch einmal zeigte meinte, ich solle noch ein wenig Text dazu schreiben und ich hätte eine Doktorarbeit.
1994-1999
„The Cat Strikes Again“
Viele Jahre waren Michael Ehret und ich neben Barthold Hornung und Roman Klöcker fester Bestandteil auf den Sessions im Marburger Jazzclub „Cavete“ … wir waren nicht schlecht! Am Piano saßen u.a. Jan Luley, der ab und zu aus Bad Hersfeld anreiste, und noch einige andere, die mir allerdings nicht so im Gedächtnis blieben.
Eines Tages bekamen wir an der Musikschule einen neuen Kollegen aus Belgien, der in Berklee Jazzpiano studiert hatte, Biem van Hoften. Zusammen mit Frank Höfliger, der ebenfalls dort studiert hatte, war die Gründung eines Quartetts schnell beschlossene Sache. Diese vier blieben die Stammbesetzung der ersten fünf Jahre. Wieder eine Kultband ihrer Zeit, die etliche meiner eigens für diese Band geschriebenen Stücke spielte. Glanzpunkte unserer Auftritte waren die im Maritim Pro Arte in Berlin, im Kongresszentrum in Montreux und vor allem im legendären Palace Hotel in Montreux.
Zu den eigenen Stücken gehörten u.a. „The Cat Suite, part I-IV“, „Only ten minutes left“, „Billy the Cat“, „The 23rd of August“, „My better half“, „Cajun“, „The same day“, „Conchita“, „Les mains derrière le dos“
In den folgenden Jahren spielten Michael und ich in verschiedenen Besetzungen (u.a. mit Clemens Tiburtius, German Marstatt, Jan Luley, Roman Klöcker, Marcus Sukiennik, Paul G. Ulrich, Götz Ommert, Georg Wolf, Thomas Heidepriem) zwar immer noch unter dem Namen „The Cat Strikes Again“, aber eigentlich waren das „nur“ Gelegenheitsformationen, keine festen Bands
(von links nach rechts)
Jörg Eichberger (ss, as, ts), Michael Ehret (dr), Biem van Hoften (p), Frank Höfliger (b), Roman Klöcker (g) & German Marstatt (tp) auf Track 4 und 5
1993
„Kleines Theater“ in Landshut (Kompositionsauftrag)
„Solange es Frauen gibt“: ein großartiges Solo von Yvonne Frey, in dem sie in – ich glaube, es waren acht – verschiedene Rollen schlüpft. Die Texte waren u.a. von Ingeborg Bachmann, Elfriede Jelinek, Jutta Brückner, Dario Fo, James Joyce, Regie führte Carola Schweinbeck. Ich steuerte die Musik zu einer der Szenen bei. Ehrlich gesagt weiß ich aber nicht mehr viel vom Stück zu erzählen, weil ich nur Augen und Ohren für die Darstellerin hatte – die später zu meiner Frau wurde.
1990
Jörg Eichberger Quartett, Alba, Italien
Das Konzert, das uns der Marburger Designer Horst Barthel vermittelte, der auf verschiedenen Kanälen Beziehungen zu der im Piemont gelegenen Stadt Alba unterhielt, bleibt mir aus verschiedenen Gründen in lebhafter Erinnerung. Schon allein das herzliche Willkommen unserer Gastgeber an jenem Sommerabend, die mit einer oppulenten Tafel von Speisen und Wein aus der Region aufgewartet hatten, war überwältigend und die Reise wert!
Und es sollte meine härteste Lehrstunde in Sachen „Konkurrenz“ werden …
Das Open Air Konzert auf dem Marktplatz der Stadt war Teil eines kleinen Festivals.
Als erster Act spielte eine Gruppe aus Prag mit einem Tenoristen, der so ungefähr mein Level hatte, meinte ich zumindest. Die zweite Band, die vor uns dran war, war ein Quintett aus Turin, wie wir mit Trompete und Tenorsaxophon. Was zum Teufel machte dieser Saxophonist?! Er spielte (fast) wie Coltrane, schnell und mit beeindruckender Technik, die der meinen weit überlegen war. Wie um Gottes Willen sollte ich da mithalten können? Ich hatte zwar gute Musiker um mich herum, aber ich selbst? Wir standen hinter der Bühne, ich hörte dem Saxophonisten zu, der die Menge mit seinen 8tel- und 16tel-Klangkaskaden regelrecht zuballerte, und wenn ich mich recht erinnere, lief mir der Angstschweiß aus allen Poren. Krampfhaft überlegte ich, wie ich verhindern könnte, mich auf die Knochen zu blamieren. Es fiel mir nichts ein, die Turiner Band kam nach der Zugabe von der Bühne, wir stiegen die Treppen zur Bühne hinauf und in diesem Moment, im letzten Moment fiel es mir ein.
Der Turiner Saxophonist hatte das Publikum überfordert: wenn du 10 Töne pro Sekunde spielst, dann liegt das im Grenzbereich dessen, was man als Zuhörer noch aufnehmen kann und prasselt dies 45 Minuten auf dich ein, sind die meisten bedient.
Was folgt daraus? Spiele wenige Töne, achte auf deinen Ton, den Ausdruck, spiele Balladen, mit anderen Worten: konzentrier dich auf deine eigenen Stärken oder auf das, was du dafür hältst.
Das Publikum wachte wieder auf und wir konnten den Rest des Abends gemeinsam genießen.
mit German Marstatt – tp, Jörg Eichberger– ts, Georg Wolf – b, Manfred von der Emde – dr
1988
Mitwirkung im Kurzfilm „60 Grad mit Schleudern“, D 1988, Regie: Carmen D’Avis
Wie kommt man als Saxophonist dazu, in einem Kurzfilm mitzuspielen, der am 21. Mai 1988 auf dem Hamburger Kurzfilmfestival uraufgeführt wurde und den dritten Publikumspreis gewann? Ganz einfach: die Regisseurin heißt Carmen D’Avis und war eine ehemalige Schülerin, die es gut meinte mit ihrem Lehrer.
Ich durfte den ganzen Tag in einem Frankfurter Waschsalon auf den Dreh meiner Szenen warten, bis die anderen Szenen im Kasten waren. Das heißt: immer wieder kalte Hände und sich nicht richtig warm spielen können. Interessant war es trotzdem!
Ich bekam einen kleinen Einblick in die Praxis des Filmemachens. www.filmportal.de
1987
Stadttheater Gießen („Unsere Republik“)
Die musikalische Revue von Uwe Jens Jensen und Hansgeorg Koch beschrieb die in verschiedenen Szenen dargestellte Geschichte Deutschlands, von der Nachkriegszeit bis weit in die Zeit des geteilten Deutschland hinein (aufgeführt 3 Jahre vor der Wende). Darsteller u.a. waren Balbina Brauel, Helma Diehold, Rainer Domke (der 40 Jahre zum Ensemble gehörte!), Bettina Fless, die zauberhafte Uta Tietje und „der junge Held“ Marc Kuhn.
Die musikalische Leitung hatte Manfred Becker, Pianist in der Band „Pourquoi Pas“ (s.u.), die hier auch im Orchestergraben saß. Dazu kam der Marburger Bassist Fritz Roppel, der hier Trompete spielte.
Es gibt Klischees und Vorurteile über Schauspieler*Innen, die genauso auf die Mitwirkenden in der Regie, Mitwirkende im Chor und in der Maske zutreffen.
Ich mochte dieses Theatervolk!
mit Michael Schläper – ts, Jörg Eichberger – ts, Manfred Becker – p, Georg Wolf – b, Joe Bonica – dr, Fritz Roppel – tp
1986/87
Zigarrenfabrik Gießen („Kinder Küche Kirche“)
Drei Schauspielerinnen aus dem Ensemble von „Unsere Republik“ spielten in Dario Fos‘ und Franca Rames‘ Stück „Kinder Küche Kirche“ (im Original: „Tutta casa, letto e chiesa“, 1977). Meine Aufgabe war es, Texte und Szenen improvisatorisch zu untermalen und „Zwischenmusik“ zu spielen. Auf einem guten Instrument (z.B. das SX 90 von Keilwerth, das ich mir Jahre später in der Fabrik aussuchen durfte – Dank an dieser Stelle an Ulrike Steinbach!) ist das Sopransaxophon auch intonationsmäßig gut zu handeln, aber ich spielte damals auf einem uralten Martin Sopransax und wusste bei schrägen Tönen noch nicht, liegt das nun an mir oder am Instrument? Immerhin hörte ich die schrägen Töne, was mir hätte schon zu denken geben müssen.
Dass ich dort überhaupt im Nachhinein mit in das Stück eingebaut wurde, liegt vermutlich an einer der Darstellerinnen …
1984-1987
„Pourquoi Pas !“
Eine eigene Band mit den Lokalmatadoren der Stadt, mit den Musikern, zu denen du aufgeblickt hast, zusammen mit dem eigenen Lehrer, zusammen mit denen, die zu Freunden wurden, die deine Stücke spielen, dazu erfolgsverwöhnt. Wow! Eine Kultband in jener Zeit, die nicht daran scheiterte, dass wir am Tag des Reaktorunfalls von Tschernobyl unsere Bandphotos auf dem Gießener alten Friedhof machten, sondern an einem schlecht laufenden wichtigen Gig, der eine gerechte Zeitungskritik nach sich zog … und das unter den Augen und Ohren von Heinz Sauer … wie schade!
mit Jörg Eichberger – s, Michael Schläper – ts, Manfred Becker – p, Georg Wolf – b, Joe Bonica – dr
1980-1983
„Four” („Moritat-Gruppe“)
Eine der ersten eigenen Bands als Saxophonist. Raus aus der Übezelle, aus dem Einzelkämpfer-Dasein, die ersten Konzerte, rein ins Leben – der Anfang!
Ohne deine Mitmusiker bist du nichts! Das galt damals, das gilt heute!
mit Jörg Eichberger – s, Karsten Mützelfeldt – p, Herbert Schmid – b, Joe Bonica – dr
spielte u.a. mit
Joanne Bell, Joe Bonica, Paulo Cardoso, André Cimiotti, Michael Ehret, Manfred von der Emde, Wolfgang Engstfeld, Cid de Freitas, Paul Christian Gerhard, Mario Gonzi, Juan Bauste Granda. Thomas Heidepriem, Natsuko Inada, Ekkehard Jost, Roman Klöcker, Jan Luley, Albert Mangelsdorff, German Marstatt, Neivi Martinez, Paul Miller, Martin Müller, Ralf Nöske, Götz Ommert, Norman Peplow, Tracy Plester, Gunnar Plümer, Joseph Reyes, Marcus Sukiennik, Clemens Tiburtius, Paul G. Ulrich, Georg Wolf, Tony Zapata uva.
auf Sessions mit
Tom Götze, Leroy Jones, Olaf Kübler, Jan Mathiasson, Don Menza, Michael Sagmeister, John Schröder uva.
auf Workshops mit
Dieter Glawischnig, Bernd Konrad, Matthias Nadolny, Gunnar Plümer, Manfred Schoof, John Richard Taylor u.a.
Seine Liebe gilt der Musik der großen Meister auf dem Tenorsaxophon. John Coltrane, Booker Erwin, Stan Getz, Benny Golson, Dexter Gordon, Hank Mobley, Sonny Rollins, Archie Shepp, Ben Webster, Lester Young, um nur wenige zu nennen. Deren zeitlose Kunst prägen sein Spiel.
Unterricht bei Ekkehard Jost, Michael Schläper, Christof Lauer & Heinz Sauer.
(von links nach rechts: Ekkehard Jost, Michael Schläper, Jörg Eichberger, Dirk Schmitz von Hülst)
geb. am 7.11.1955, in Ludwigsburg, deutsche Mutter, amerikanischer Vater, begann mit zwölf Jahren Gitarre zu spielen und wechselte im Alter von 21 Jahren aufs Saxophon.
Dank an alle meine Mitmusiker*innen, mit denen zu spielen ich das Glück hatte, an die, die geduldig mit mir waren, an die, von denen ich lernen durfte (und manchmal musste …!), Dank an alle Schüler*innen, die mich jede*r auf seine/ihre Weise forderten, Dank an das Publikum für seine Gunst, Dank an alle Kritiker und natürlich besonderen Dank auch an Bruno Waltersbacher, Lahr und Armin Weis, die sich als Meister ihres Fachs hervorragend und liebevoll um meine Saxophone gekümmert haben und kümmern!